Technisch-biologische Ufersicherungen an Bundeswasserstraßen
Die Ufer der Bundeswasserstraßen sind Belastungen durch Schifffahrt und natürliche Strömung sowie in den Ästuaren durch Gezeiten ausgesetzt. Zum Schutz vor Erosion wurden die Ufer bisher in der Regel technisch mit Schüttsteindeckwerken gesichert. Diese Form der Ufersicherung führt jedoch zum Verlust von Ökosystemfunktionen und geeigneten Lebensräumen für ufertypische Pflanzen und Tiere.
Seit Einführung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie und weiterführenden nationalen Gesetzen sind bei allen Maßnahmen an Wasserstraßen vermehrt ökologische Aspekte zu berücksichtigen. Ziel ist es, im Sinne einer ökologischen Gewässerentwicklung die Strukturvielfalt an Wasserstraßen zu erhöhen und somit naturnahe Uferlebensräume für Pflanzen und Tiere zu fördern. Langfristig können diese Maßnahmen einen positiven Beitrag für die Gewässerqualität und den Klimawandel leisten. Gleichzeitig muss in der Regel die Standsicherheit der Ufer gewährleistet sein. Eine Möglichkeit, diese Anforderungen zu verbinden, ist der Rückbau oder Ersatz der Schüttsteindeckwerke durch umweltfreundliche Ufersicherungen unter Verwendung von Pflanzen und natürlichen Materialien wie Holz.
Die Bundesanstalten für Wasserbau und für Gewässerkunde untersuchen in gemeinsamen Projekten die technische Anwendbarkeit und die ökologische Wirksamkeit von technisch-biologischen Ufersicherungen an Bundeswasserstraßen. In einem Projekt wurden in den vergangenen Jahren bereits erste Arbeitshilfen und Dimensionierungsgrundlagen für deren Anwendung im nicht vom Meer beeinflussten Binnenbereich entwickelt. Für die tidebeeinflussten Ästuare, in denen teilweise andere technische und ökologische Randbedingungen vorliegen, wird seit 2019 deren spezifische Anwendbarkeit und Bemessung sowie ihr ökologisches Potenzial in einem zweiten Projekt untersucht.
Informieren Sie sich hier über die Untersuchungen und Ergebnisse zur Anwendung von technisch-biologischen Ufersicherungen an Bundeswasserstraßen im Binnenbereich und im Ästuarbereich.