Technisch-biologische
Ufersicherungen im
Ästuarbereich

Bundesanstalt für Wasserbau Bundesanstalt für Gewässerkunde
Technisch-biologische Ufersicherungen im Ästuarbereich

Technisch-biologische Ufersicherungen in Ästuaren

In den tidebeeinflussten Bundeswasserstraßen sind die Ufer zusätzlichen Belastungen durch gezeitenbedingte Wasserstandänderungen und Strömungen und den sich hieraus ergebenden Änderungen des Salzgehaltes ausgesetzt. Gleichzeitig wirken starke Strömungs- und Wellenbelastungen durch große Seeschiffe und küstentypischen Wind(angriff).

Aufgrund vielfältiger Nutzungen ist es im Ästuar vielerorts wichtig, dass entgegen der Ästuardynamik die Uferlinie gesichert werden muss. Technisch-biologische Ufersicherungen (tbU) bieten eine Lösung, bei der technische (Wasserbausteine, Gitterkörbe, Baumaterialien aus Eisen und Draht, etc.) und biologische (Totholz, lebendes Pflanzenmaterial, Naturfasern wie Bast und Kokos) Materialien abhängig vom Sicherungsbedarf individuell und vielfältig kombiniert werden. Bei der Verwendung von Wasserbausteinen sollten aus ökologischen Gründen nur inerte Wasserbausteine verwendet werden, damit diese von Organismen besiedelt werden können.

Mit dem Ziel, die Anwendbarkeit sowie die ökologische Wirksamkeit von technisch-biologischen Ufersicherungen in Ästuaren zu erforschen und daraus Handlungsempfehlungen für die Praxis abzuleiten, bearbeiten BfG und BAW seit 2019 verschiedene Fragestellungen und Teilprojekte zu diesem Thema. Dabei stehen die Oberbehörden im engen Erfahrungsaustausch mit den zuständigen Kolleginnen und Kollegen in den Wasserstraßen- und Schifffahrtsämtern und ihren Außenbezirken. Diese setzen bereits verschiedene traditionelle Maßnahmen und Bauweisen z. B. aus Totholz vielseitig zur Ufersicherung ein. Der Lebendbau stellt daneben aufgrund der äußerst heterogenen Bedingungen im häufig brackischen Wasserwechselbereich eine Herausforderung dar und ist daher noch weniger verbreitet. Indirekte Maßnahmen wie beispielsweise die Abflachung steiler Ufer sind bislang kaum umgesetzt worden.

Eine Sammlung bestehender Erfahrungen und bereits realisierten technisch-biologischen Ufersicherungen in den tidebeeinflussten Bereichen von Elbe, Weser, Ems und Eider ist hier verfügbar:

Maßnahmensammlung technisch-biologischer Ufersicherungen in Ästuaren